Der Kapellenbau in Katzwinkel

Wann die erste Kapelle in Katzwinkel errichtet wurde, ist nicht mehr feststellbar. Ebenfalls ist nicht mehr fest zu stellen, wann die in Mitte der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts abgerissene Kapelle erbaut wurde.
Diese Kapelle stand da, wo sich jetzt der Stall Peter Retterath befindet. Vermutlich war sie zu diesem Zeitpunkt 200 und mehr Jahre alt oder gar noch älter.

Ich habe in dieser Kirche noch oft die Messe gedient. Ihr Standort war fast an der tiefsten Stelle der Dorfstraße. Dazu führten in ihr Inneres zwei niedrige Stufen herunter. Das heißt, der Kirchenboden lag etwa 30 bis 40 cm tiefer als die Straße. Direkt links daneben, durch eine Mauer abgetrennt, die etwa ebenfalls nur 30 cm von der Kirchenmauer stand, war der Misthaufen von damals Franz Daheim. So ist es nicht verwunderlich, dass bei größeren Regenfällen der Kirchenboden Fußhoch unter Wasser stand. Es war nicht immer pures Wasser, sondern gelegentlich war dieses auch noch mit Jauche vermischt. Im Winter führte dieses fast regelmäßig dazu, dass durch den Frost vom Eingang bis zum Altar eine Eisbahn war.

AlteKapelle11950

Das Anliegen der Katzwinkeler Bürger, eine neue Kapelle an anderer würdiger Stelle zu bauen war daher verständlich. Obwohl man sich schon mehrere Jahrzehnte mit diesem Gedanken befasst hatte, wurde die Realisierung durch die beiden Weltkriege und die dazwischen liegenden Notzeiten erst im Jahre 1950 unter dem damaligen Pfarrer von Uess, Johannes Tempel, in Angriff genommen. Nachdem von der Gemeinde das Grundstück für den Neubau zur Verfügung gestellt war, wurde dann ein Kirchbauverein gegründet, in dem jede Familie in Katzwinkel Mitglied wurde. Es gab zu dieser Zeit in Katzwinkel nur Familien katholischen Glaubens.

Jedes Mitglied, das heißt jede Familie zeichnete einen bestimmten Betrag, der zu einem festgesetzten Zeitpunkt beim Kassierer des Vereins zu zahlen war. Die von den einzelnen Mitgliedern gezeichneten und bezahlten Beiträge bewegten sich in einem Bereich von 250,-- bis etwa 400,-- DM. Eine großartige Leistung der Bürger von Katzwinkel, denn man muß bedenken, dass der Zweite Weltkrieg grade mal 5 Jahre vorbei war und die Währungsreform erst am 20 Juni 1948 stattgefunden hat. Würde man diese Leistung der Kirchbauvereinsmitglieder mit heutigen Verhältnissen vergleichen, käme etwa der 10fache Betrag in Euro heraus.

Auszug aus „35 Jahre Ortsbürgermeister“ von Josef Klötsch


Zugehörigkeit zu einer Pfarrei

Katzwinkel wurde, nachdem es wahrscheinlich seit der Gründung der Pfarrei Uess (ca. 12tes oder 13.tes Jahrhundert) zu ihr gehört hatte, im Jahre 1804 als unter französischer Herrschaft die Gemeinden und Pfarreien neu gegliedert wurden, zunächst der Pfarrei Darscheid, und kurze Zeit später der Pfarrei Hilgerath zugeteilt und nach mehr als 100 Jahren , im Jahre 1916, wieder der Pfarrei Uess angeschlossen.

 

Siehe hierzu auch „Kleine Chronik“ von Josef Klötsch


Renovierung

Die Kapelle wurde innen und außen mehrfach mit sehr viel Eigenleistung der Katzwinkler Bürger renoviert.

2012 wurde sie innen komplett renoviert. Möglich wurde das zum einen durch viel Eigenleistung der Katzwinkler, durch die Einnahmen zweier Dorffeste und durch eine großzügige Spende.

Dorfkapelle

   

Wappen  

   

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